Corona im Einzelhandel • 27.07.2020

Social Distancing im Retail überwachen

Wie Videomanagementsysteme den Einkauf automatisiert sicherer machen

Ein Modegeschäft mit Kundinnen verschwommen im Hintergrund, im Vordergrund...
Quelle: PantherMedia/jayzynism

Nach den Ausgangsbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie sind Einzelhändler, Kaufhausmanager und Mall-Besitzer froh, wiedereröffnen zu dürfen. Doch die nun geltenden Regulierungen zum Social Distancing stellen sie vor neue Herausforderungen. Werden Retailer den Vorschriften zum Sicherheitsabstand nicht gerecht, gefährden sie die Gesundheit ihrer Kunden und Mitarbeiter und es drohen empfindliche Strafen.

Intelligente Videomanagementsysteme können bei der Einhaltung der Sicherheitsvorschriften helfen. Sie werten Kamerabilder aus und nutzen unterschiedliche Applikationen, um beispielsweise die Kunden im Laden zu zählen, stark frequentierte Bereiche einer Mall zu identifizieren oder Sicherheitsabstände und Schutzmasken zu erkennen. Damit sorgen Videosysteme für eine sichere Umgebung während des gesamten Einkaufs – vom Betreten des Ladens bis zum Gang zur Kasse. 

Automatisiert erkennen, ob Regeln eingehalten werden: ein Beispiel

Am Eingang unseres exemplarischen Ladens, zum Beispiel einer Drogerie, wird mittels einer auf Videoüberwachung basierenden Zugangskontrolle die Anzahl der Kunden reguliert, die hineingelassen werden. Ist die maximale Personenzahl erreicht, werden wartende Kunden vor dem Laden im Sinne der „Einer-rein-Einer-raus“-Politik darauf hingewiesen, wenn sie eintreten dürfen. Ist der Laden mit Automatiktüren ausgestattet, kann auch die Einlasskontrolle automatisch erfolgen:  Sobald das Videomanagementsystem eine Überschreitung der zulässigen Personenzahl im Geschäft feststellt, öffnen sich die Automatiktüren nicht mehr für weitere Kunden. 

Ein Mann im Anzug lächelt in die kamera
Ulf Hüther, Sales Direktor DACH, Milestone Systems
Quelle: Milestone

Im Laden gilt die Maskenpflicht. Eine Videosoftware erfasst dank der intelligenten Technologie der Gesichtserkennung, ob alle Kunden eine Schutzmaske tragen. Betritt ein Kunde den Shop ohne den vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutz, sendet das Videomanagementsystem eine Benachrichtigung. Natürlich gilt es auch in Zeiten von Corona, den Datenschutz einzuhalten. Daten müssen verantwortungsvoll genutzt und verarbeitet werden – nach den Vorgaben der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). So stellen Betreiber sicher, dass die eingesetzten Systeme den Regeln und Gesetzen des Datenschutzes, der Datenverarbeitung und der Privatsphäre entsprechen.

Um Staus zu vermeiden, haben manche Läden vorübergehend Einbahnregelungen durch die Verkaufsfläche festgelegt. Auch das können moderne Videomanagementsysteme überwachen: Sie erkennen, wenn sich Kunden entgegen der vorgeschriebenen Laufrichtung bewegen und können beispielsweise ein akustisches Signal über die Lautsprecheranlage auslösen.

Darüber hinaus kann Videotechnologie helfen, den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von 1,5 Metern einzuhalten: Bestimmte Anwendungen erkennen, wenn Personen den Abstand unterschreiten und setzen einen Alarm ab. Diese Analytik ist so intelligent, dass sie zwischen Gruppen wie Familien mit Kindern und Gruppen aus Erwachsenen, die die Distanz halten sollten, unterscheiden kann.

Kundenverteilung auf der Ladenfläche prüfen

Auf dem Weg durch den Laden trägt Videoanalyse dazu bei, stark frequentierte Bereiche zu identifizieren, indem aus dem Bildmaterial, das die Kameras liefern, Wärmebildkarten (sogenannte Heat Maps) erstellt werden. Damit können Retailer ihre Produkte unter Umständen anders positionieren, um stark frequentierte Bereiche in ihrem Geschäft zu entzerren und Menschenansammlungen zu vermeiden.

Ein Bildschirm mit einem Wärmebild aus einem Geschäft...
Quelle: beta-web GmbH

Am Ende des Einkaufs steht der Gang zur Kasse. Um lange Warteschlangen, die aktuell ein großes Infektionsrisiko bergen, zu verhindern, erfasst ein intelligentes Videomanagementsystem wie das von Milestone Systems die Anzahl der wartenden Kunden. So können Filialmanager schnellstmöglich auf die Kundennachfrage reagieren, die Kassen effizient am Laufen halten und benötigtes Personal rechtzeitig einbestellen.

All diese Systeme können so programmiert werden, dass sie bei einem erkannten Fehlverhalten automatisch reagieren. So können in Echtzeit automatisierte Audiobotschaften (Lautsprecherdurchsagen) oder visuelle Hinweise (über Monitore oder Smart Walls) abgesetzt werden, um die Kunden an die geltenden Vorschriften zu erinnern und so für größtmögliche Sicherheit im Geschäft zu sorgen.

Autor: Ulf Hüther, Milestone Systems

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